Iserlohn Literatur 2016

Parktheater Iserlohn: Ein Ort für das Wort

Das Parktheater Iserlohn gibt dem Wort einen Ort, holt Literatur ins Theater und an überraschende Spielorte.

Gedichte sind gesprochene Musik! Seit vielen Jahren hat das Parktheater Iserlohn immer wieder den Mut, an die Kraft des gesprochenen Wortes zu glauben. Künstler wie Klaus Maria Brandauer, Walter Sittler, Gert Westphal, Nicole Heesters, Suzanne von Borsody, Rosemarie Fendel, Hannelore Hoger, Ben Becker, Oliver Steller, Joachim Król haben dem Publikum in der Vergangenheit intensive bewegende und berührende Momente geschenkt.

Im Rahmen von „Heimwärts“ geht das ambitionierte und hochkarätig besetzte Literaturprogramm „Starke Worte“ in der Spielzeit SCHWERELOS 2017/18 mit den Künstlern, Schauspielern und Regisseuren Ben Becker, Miroslav Nemec, Udo Wachtveitl, Dominique Horwitz und Tobi Katze in die nächste Runde.

In der „Lutherrevue“, einem theatralischen Konzert, unternimmt der Schauspieler, Sänger und Regisseur Dominique Horwitz (Schauspiel und Moderation), zusammen mit Ilya Papandreu (Schauspiel und Sopran) und dem WDR Funkhausorchester und Rundfunkchor Köln, einen Streifzug durch 500 Jahre Reformationsgeschichte. Von den Anfängen reformatorischer Bewegungen im 16. Jahrhundert führt er das Publikum über die historischen Auseinandersetzungen und Kriege der Religionen in Europa hin zu den gegenwärtigen Herausforderungen der beiden großen Kirchen.

Sie ist – neben der Geschichte von Jesu Geburt – das vermutlich meisterzählte Literatursujet der Adventszeit: Charles Dickens‘ „Weihnachtsgeschichte“. Die sozialkritische Erzählung über den alten Geizhals Ebenezer Scrooge, die 1843 erstmals veröffentlicht wurde, erscheint heute zeitlos und aktueller denn je. In der Interpretation von Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl erhält die Erzählung, trotz des moralischen Grundtons, eine unglaubliche Lebendigkeit und Gänsehaut-Atmosphäre. Beiden gelingt es im Zusammenspiel mit der Bühnenmusik den typischen, skurrilen britischen Humor auf anrührende Weise herauszuarbeiten.

Unterhaltsam und selbstironisch erzählt Tobi Katze in seinem Programm „Morgen ist leider auch noch ein Tag“ Geschichten über das Leben mit Depressionen. Über das gleichnamige Buch hieß es im WDR2: „Ein sehr persönliches und damit einzigartiges Buch über Depressionen, das nicht nur das Prädikat «wichtig» verdient, sondern auch das Prädikat «absolut lesenswert».” Spricht man so über Depression? Ja, genau so! Und es darf dabei herzhaft gelacht werden.

Ben Becker hat sich vorgenommen, Deutsche Balladen, die immer mehr in Vergessenheit geraten, von angeblicher Verstaubtheit zu befreien. „Der ewige Brunnen“ ist eine von Anfang an fesselnde, dramaturgisch geschickt zusammengestellte Lesung, die deutsche Lyrik und Balladen aus 400 Jahren zum neuen Leben erweckt. Von Goethes „Erlkönig“ bis Theodor Fontanes „John Maynard“, von Schillers „Der Handschuh“ bis Heines „Die Lorelei“, aber auch minder bekannte Balladen wie „Nis Randers“ von Otto Ernst bis hin zu zeitgenössischer Lyrik wie Rio Reisers Song „Übers Meer“ kommen in dieser Literatur-Performance, begleitet von Yoyo Röhm am Klavier, zum Vortrag. Der Südkurier feierte das neue Programm und Ben Becker als „ein Naturereignis, wenn er tiefgründige Einblicke in die unterschiedlichsten Charaktere gibt. Und er besitzt eine Bühnenpräsenz, die noch in den hintersten Reihen zu spüren ist. (…) Becker mimt die Figuren nicht nur, er schlüpft in ihre Haut, verwandelt sich komplett in sie. Jeder einzelne Vortrag ist ein Erlebnis.“

Titelbild: Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec. Foto: Stefan Nimmesgern

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Das Parktheater Iserlohn versteht sich als Schaufenster in die Welt; als gläserner Kulturort, der sich für die Menschen öffnet und Theater und Kultur für Jedermann anbietet. Mit diesem Anspruch stellt Theaterleiter Niels Gamm ein facettenreiches Programm zusammen, mit dem er viele außergewöhnliche Akzente setzt. > mehr